Hund Vegan Ernähren

„kann mein Hund vegan sein?“

Siehe auch: Vegane Katzenernährung

Ja, es ist absolut möglich, einen Hund vegan zu ernähren und ihm dabei eine gute bis überdurchschnittlich gute Gesundheit zu gewährleisten.

1. Bio-chemische Betrachtung

Alle von Hunden benötigte Nährstoffe lassen sich auch aus nicht-tierischen Quellen gewinnen (dies schließt die aminosäuren- und vitaminähnliche Substanz namens Taurin mit ein). Dieser Umstand macht eine Ernährung durch das Fleisch anderer Tiere zu einer Präferenz und Tradition des Menschen. Eine biologische Notwendigkeit der Fütterung von Fleisch kann nicht bewiesen werden, der Nährstoffgehalt eines jeglichen Futter allerdings schon.

Eine komplette Ernährung liefert alle benötigten Nährstoffe und kein bestimmtes Futtermittel.

2. Gesundheitliche Vorteile

Es kommt vor allem bei Hunden häufig zu Fleischallergien. In vielen Fällen werden alle Fleischsorten durchprobiert, bis man feststellt, dass der Hund höchstens das Fleisch von Lämmern verträgt. Es gibt bestimmte Rassen, die Fleisch generell nicht besonders gut vertragen und auf kohlenhydratreiche Kost besser anspringen; vor allem von Dalmatinern ist dies bekannt.

3. Erfahrungsberichte und Empirie

Viele anfangs skeptische Menschen sind positiv von der gesundheitlichen Entwicklung überrascht, sobald sie es versuchen ihren Hund vegan zu ernähren. Die Anzahl vegan ernährter Hunde und sogar Katzen wächst. Erfahrungen mit Tieren, die ein Leben lang oder den Großteil ihres Lebens vegan ernährt wurden häufen sich.

Oft genießen diese Tiere sogar eine überdurchschnittliche Gesundheit bis ins hohe Alter.

Dies sind natürlich die Behauptungen der menschlichen Vormunde. Nur Bluttests und ein allgemeiner Check beim Tierarzt können dies bestätigen oder widerlegen; so geschehen bei der PETA-Studie zur Gesundheit vegetarisch und vegan ernährter Hunde, bei der vegan ernährte Hunde am besten abschnitten.

Diese Tiere liefern den empirischen Beweis dafür, dass auch Wesen mit Fangzähnen ein Leben lang ohne das Leiden und Sterben anderer Tiere leben können. Und das sehr gut.

Biologisch-faktisch sind Hunde omnivor. Lesen Sie hier, was Hunde tatsächlich nicht essen dürfen.

Protein, Taurin, Kohlenhydrate

Protein („Eiweiß“)

Alle Proteine setzen sich zusammen aus Aminosäuren. Es gibt 10 Aminosäuren, die als essentiell für Hunde gelten. Diese sind: 

  1. Arginin
  2. Histidin
  3. Isoleucin
  4. Leuzin
  5. Lysin
  6. Methionin
  7. Phenylalanin
  8. Threonin
  9. Tryptophan
  10. Valin

All diese Aminosäuren kommen in Pflanzen ebenso wie in Tieren (inklusive Menschen) vor. Wird ein Hund vegan ernährt, kann er also alle Aminosäuren aus Pflanzen beziehen. Vegane Kost braucht auch für den Hund nicht eiweißarm und kohlenhydratreich sein. In der Regel werden Soja und/oder Weizeneiweiß als Haupteiweißquelle gereicht; es gibt aber auch Erbsenprotein, Kartoffelprotein, Maisprotein, Reisprotein etc.

Taurin

Taurin ist ein Abbauprodukt der Aminosäuren Cystein und Methionin. Entgegen landläufiger Meinung ist Taurin chemisch gesehen eigentlich keine Aminosäure, da es keine Carboxylgruppe enthält.

Taurin und die vegane Hundeernährung

Kohlenhydrate

Gegner der veganen Hundeernährung weisen oft darauf hin, dass Hunde keine Amylase im Speichel produzieren, wie das beim Menschen der Fall ist. (Amylase ist ein kohlenhydratspaltendes Enzym.) Daher wird oft fälschlicherweise behauptet, dass Hunde keine Kohlenhydrate verdauen können. Doch Hunde können sehr wohl Kohlenhydrate verdauen. Hunde produzieren Amylase in der Bauchspeicheldrüse; die Kohlenhydratverdauung findet im Dünndarm statt. Sie beginnt nicht, wie beim Menschen, bereits im Mund – das ist der wesentliche Unterschied.

Wenn ein Hund vegan ernährt wird, muss er nicht zwangsläufig eine kohlenhydratreiche Kost essen. Eine eiweißreiche, kohlenhydratarme vegane Hundeernährung ist ebenfalls möglich. Es zeigt sich aber, dass zu viel Eiweiß genauso schädlich sein kann wie zu wenig, da es wie beim Menschen die Nieren belastet. Von Kohlenhydraten im Speiseplan profitieren Hunde durch eine Entlastung der Nieren und eine direktere Energiezufuhr.

Das (pflanzliche) Protein wird für den Aufbau und Erhalt des Bewegungssystems verwertet. Die (pflanzlichen) Kohlenhydrate dienen als direkter Energiespender.