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Vitamine für Hunde

Man unterscheidet allgemein fettlösliche und wasserlösliche Vitamine. Vitamin B12 nimmt bei veganer Ernährung eine Sonderstellung ein. Alle anderen Vitamine sind besonders reichhaltig in pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden. Auch Taurin und (L-)Carnitin werden im Folgenden angesprochen, obwohl diese beiden Substanzen Abbauprodukte der Aminosäurenverdauung und keine Vitamine sind.

“Welche Vitamine für Hunde soll ich veganem Futter hinzufügen ?”

In hochwertigem, veganem Fertigfutter sowie in Nahrungsergänzungsmischungen von VegePet-TM (HOANA), mit der viele Futter hergestellt werden, sind all diese Vitamine für Hunde bereits enthalten.

Bei Unsicherheiten fragen Sie bitte beim jeweiligen Futterhersteller nach oder stellen Sie Ihr eigenes Futter eigenverantwortlich und mithilfe von VegePet-TM-Nahrungsergänzungen her (VegeDog für Hunde und VegeCat für Katzen).

Fettlösliche Vitamine für Hunde

Vitamin A:

Retinol, eine Vorform von Vitamin A, ist einen aus Tieren gewonnenes und damit unveganes Produkt.
Beta-Karotin ist vegan und nicht nur ein gelb-oranges Pigment, sondern auch eine Vorform von Vitamin A, kommt in vielen Pflanzen vor und kann ohne Probleme vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden. (Viele Hunde mögen rohe und/oder gekochte Karotten.) Es wird für das Sichtvermögen, das Knochenwachstum, Immun- und andere Funktionen benötigt.

Vitamin D:

Es ist auch als Calciferol/Calciol bekannt und kommt in Form von D2 (Ergocalciferol, nicht-tierisches Produkt) und D3 [Cholecalciferol, für gewöhnlich aus Lanolin (Wollfett aus Schafswolle) oder Fisch gewonnen, kann aber auch durch chemische Synthese hergestellt werden] vor. Vitamin D ist eigentlich ein Hormon, doch wird als Vitamin bezeichnet. Sowohl Hunde als auch Katzen können Vitamin D3 aus Vitamin D2 (pflanzlich) biosynthetisieren. Es ist notwendig für die Insulinsynthese, gesunde Knochen und die Immunfunktion. Das UV-Licht der Sonne mindert den Bedarf an Vitamin D vor allem bei Hunden. Um einem Mangel vorzubeugen, ist hochwertigem veganem Futter dieses Vitamin bereits zugefügt.

Vitamin E:

Auch als Tocopherol bekannt. Vitamin E ist ein starkes Antioxidativ, hilft bei der Bewältigung von freien Radikalen, die Krebs auslösen können. Es wird für gewöhnlich als Konservierungsmittel in Trockenfutter (sowohl veganem als auch nicht-veganem) verwendet. Es kommt natürlicherweise vor allem in pflanzlichen Ölen vor. Ein Mangel an Vitamin E kommt bei veganen Hunden also in der Regel nicht vor.

Vitamin K:

Auch als Phyllochinon bekannt. Besonders wichtig für die Blutgerinnung, Knochenstoffwechsel und das Zellwachstum. Kommt vor allem in grünen Pflanzen vor.

Wasserlösliche Vitamine für Hunde

Thiamin (B1): 

Unterstützt die Kalorienverbrennung bei Kohlenhydraten und ist gut für das Nervensystem. Vorkommen: in Roggen, Kürbis, Wassermelone, Haselnüssen, vielen anderen Pflanzen sowie in Hefe.

Riboflavin (B2): 

Gut für das Nervensystem. Vorkommen: Bierhefe, Brokkoli, Amaranth, Carob, Wildreis uvm.

Niacin (B3):

Hilft bei der Verdauung. Vorkommen: Amaranth, Bierhefe, Carob uvm.

Pyridoxin (B6): 

Trägt zum Aminosäurenstoffwechsel bei. Vorkommen: Sonnenblumenkerne, Carob, Kohl uvm.

Pantothensäure: 

Trägt zum Protein-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel bei. Vorkommen: Pastinaken, Rüben, Pilzen, Erdnüssen uvm.

Folsäure

Auch als Folat bekannt. Wichtig für die Entwicklung roter Blutzellen. Vorkommen: Hülsenfrüchte, Sonnenblumenkerne, Papaya, Algen uvm.

Biotin

Wichtig für die Verstoffwechselung von Lipiden, Glucose, mancher Aminosäuren und Energie im Allgemeinen. Vorkommen: Kohl, Hafer, Bierhefe, Bohnen, Soja uvm.

Cobalamin (Vitamin B12):

Wichtig für rote Blutzellen und Nervenzellen.  Für besonders wirksam gilt Methyl-Cobalamin, da es vom Körper direkt verwendet werden kann, ohne dass es zuerst in das biologisch wirksame Coenzym B12 umgewandelt werden muss. Methyl-Cobalamin ist in VegePet-TM-Produkten und Hundefuttern, die mit VegePet angefertigt werden, enthalten.

Hunde und Katzen benötigen relativ viel Vitamin B12: “Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung” u.a. von Prof. Kamphues gibt 0,5µg/kg an. Woher diese Zahl stammt ist unbekannt. Vitamin B12 wird/sollte auch konventionellem Futter zugefügt werden.

Mehr über Vitamin B12

Ascorbinsäure (Vitamin C):

Vitamin C ist besonders erwähnenswert als Antioxidans und Fänger freier Radikale. Es kommt natürlicherweise vor allem in frischem Obst, Kräutern (Petersilie!) und Gemüse vor. Hunde und Katzen können dieses Vitamin wie die meisten anderen Säugetiere auch biosynthetisieren. Ein Zusatz von Vitamin C dient der Konservierung von Futter und kann – laut James O’Heare in Vegan Dogs, Compassionate Nutrition- den Urin säuern, was vor allem bei Katzen, aber auch bei Hunden sinnvoll sein kann.

(L-)CARNITIN UND TAURIN

Siehe auch : Taurin und/oder (L-)Carnitin für den Hund ?

(L-)Carnitin:

Diese vitamin-artige (und ebenfalls aminosäuren-artige) Substanz ist einem Vitamin ähnlich, jedoch, einmal wieder, eigentlich kein Vitamin. Körpereigenes L-Carnitin wird aus den Aminosäuren Lysin und Methionin biosynthetisiert und hilft beim Transport langkettiger Fettsäuren über die mitochondriale Membran in die Mitochondrienmatrix. Es gilt nicht als essentiell und wird daher handelsüblichem Hundefutter (vegan und nicht-vegan) selten hinzuzugefügt. (L-)Carnitin wird im Labor in der Regel von Bakterien hergestellt, es gibt aber auch andere industrielle Verfahren. Manche Quellen behaupten, dass es zusammen mit Taurin zur Vorbeugung mancher Herzkrankheiten wichtig sei. Um sicher zu gehen, ergänzen manche Leute das Futter mit (L-)Carnitin.

Taurin:

Taurin ist eine vitamin- und aminosäurenähnliche Substanz, die ebenfalls nicht als essentiell bezeichnet wird, da sie als Abbauprodukt der Aminosäuren Cystein und Methionin entsteht, welche beide reichlich in Pflanzen vorkommen.

Vermutlich lässt sich der Zusatz von Taurin als “teilweise sinnvoll” bezeichnen, da sich Taurin positiv auf die Vermeidung von Herzkrankheiten, vor allem bei groß- und riesenwüchsigen Rassen, auswirken kann (siehe Carnitin).

In hochwertigem (veganen) Hundefutter ist Taurin eine zugesetzte Substanz, die synthetisch erzeugt und nicht aus Tieren gewonnen wurde. Auch konventionellem, fleischhaltigem Futter wird Taurin oft hinzugefügt, da es 1. nur in bestimmten Organgeweben verstärkt vorkommt und 2. wie B12 bei der Verarbeitung verloren gehen kann.

Bei Zweifeln über das Vorhandensein von Taurin fragen Sie den jeweiligen Futtermittelhersteller.

Fazit:

Alle essentiellen Vitamine für Hunde lassen sich bei veganer Hundeernährung problemlos zur Verfügung stellen.

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