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Vegane Lebensmittel

Vegane Lebensmittel sind bereits überall erhältlich. An manchen Orten und vor allem in Großstädten natürlich besser als auf dem Lande. Aber immerhin gibt es einige vegane Versandhändler, die den Lebensstil auch in der tiefsten Brandenburger Einöde möglich machen.

Hier geht es um Omnivore Basics und ihre veganen Alternativen.

Alternativen zu Fleisch und Fisch

  • SeitanMachen Sie ihn selber. Je früher Sie sich ans Seitanmachen trauen, desto mehr Geld können Sie sparen. Gluten nimmt jeden Geschmack an und ist mindestens so wandelbar wie texturiertes Soja und Tofu. Gluten gibt es extrem günstig in jedem Vegan-Versand zu kaufen, z.B. bei Veganic. Es ist ergiebig und liefert eine Menge essentielle Aminosäuren.
    Vielleicht kriegen Sie nicht sofort täuschend echte Mock Duck hin, aber bereits mit sehr wenig Übung werden Sie Ihren omnivoren Besuch verblüffen können. 
  • Algen, Gewürze und Kräuter sind alles. Algen liefern Eisen, Calcium, Magnesium, B-Vitamine und vieles mehr… Durch Gewürze bekommen Sie jeden Geschmack der Welt hin und Kräuter liefern ebenfalls wichtige Nährstoffe und Geschmack.
  • Texturiertes Sojaprotein 
    kommt in allen Formen, die man sich vorstellen kann. „Granulat“ ergibt ein tolles Hack, Geschnetzeltes macht sich gut in jeder Pilzpfanne … Medaillons, Steaks und andere Formen sorgen für unglaublich viele Möglichkeiten.
  • Tofu – Hier hat jeder, genau wie bei Sojamilch, seine eigenen Lieblinge. 
    Es gibt Räuchertofu, Haselnusstofu (mmmh), Tofu mit Kräutern… Manche Tofus schmecken außergewöhnlich gut. Hier müssen Sie sich durchprobieren und Ihren Favoriten selbst bestimmen.
  • Lupinen, Kichererbsen und andere Hülsenfrüchte.
    Wussten Sie schon, dass man aus abgetropften, zerstampften Bohnen großartige Burger machen kann? Vor allem schwarze Bohnen sind dafür geeignet. Hülsenfrüchte sind ein tolles Lebensmittel voller Mineralstoffe und dabei eine gute Eisenquelle.
    Kichererbsen ergeben nicht nur tolle Falafel, sondern auch leckeres und gesundes Hummus.
  • Gesunde Bratlinge aller Art.
    Diese Option bietet sich nicht nur für alle (neuen) Veganer an, die sich Abwechslung von Tofu und Seitan (Soja und Gluten) wünschen, sondern auch für alle, die den Verdacht haben, Soja und Weizengluten nicht zu vertragen. Kaufen Sie sich ganz einfach das Mehl Ihrer Wahl. Hirse, Amaranth, Teff, Lupinen, Buchweizen und Kichererbsen liefern gesunde Mehle, die sich super zu Bratlingen verarbeiten lassen. Kombinieren Sie einfach die gewünschten Mehle miteinander in einer Schüssel, fügen Sie Ihre Gewürz- und Kräutermischung sowie Wasser hinzu, vermengen, Bratlinge formen, braten, fertig.
  • Durchstöbern Sie z.B. den veganen Versandhandel Veganic.de – Hier gibt sehr viele Lebensmittel für fleisch- und fischfixierte Menschen, sowie alle möglichen anderen veganen Lebensmittel. Eine wahre Fundgrube. 

Noch mehr vegane Rezeptideen

Alternativen zu Käse

Es gibt mittlerweile einige gute Sorten. „Wilmersburger“ Pizzaschmelz sowie Scheiben erhalten Sie mittlerweile in jedem Kaufland und bei Tegut. Es gibt also eigentlich keine Ausrede, die man gelten lassen könnte („Ich kann nicht auf Käse verzichten“ – Das muss ja auch niemand). 

Veganer Käse schmeckt anders, aber auch gut. Lassen Sie sich darauf ein und probieren Sie ein paar Sorten aus. 

Probieren Sie auch selbstgemachten, veganen Cashew-Käse. Dieses Rezept hat bereits viele gute Kritiken von LeserInnen erhalten. Dieser selbstgemachte Käse ist ein gesundes Lebensmittel, nicht nur ein Genussmittel-Ersatz. 

Denn Cashewnüsse sind sehr reich an Ölsäure, welche das Herzkreislaufsystem schützt. (Das ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was Käse aus tierischer Milch bewirkt.) 
Selbstgemachte Lebensmittel sind immer wieder die besten und günstigsten, obgleich zeitintensiver. 

Veganer Käse basiert häufig auf:

  • Pflanzenfett (z.B. Kokosöl) und Kartoffelstärke
  • Nüssen
  • und/oder Hefeflocken

Auch gut: Eine käsige Sauce auf Vorrat zubereiten und bei Bedarf einfach schnell für Nudeln etc. anrühren. Hier eine gekochte Version.

Warum machen Veganer so ein Geschrei um tierischen Käse und Milch?

Die Milchindustrie ist kein Zuckerschlecken für Kühe und Kälber. Nicht einmal für Zuchtbullen. Männliche Kälber werden größtenteils, weibliche Kälber teilweise gemästet und mit ca. 6-8 Monaten umgebracht, manchmal etwas später. Rinder können eigentlich 25-30 Jahre alt werden. Eine Milchkuh hat aufgrund des enormen körperlichen Verschleißes („Kraftfutter“, ständige Schwangerschaften, ständiges Laktieren) im Durchschnitt nach 5 Jahren „ausgedient“ und wird umgebracht („geschlachtet“). 

In der Milchproduktion werden Kälber sehr früh ihren Müttern entrissen. Wenn die Fleischproduktion im Vordergrund steht, dürfen sie manchmal ein paar Wochen oder Monate bei ihren Müttern leben. Bio-Milch ist das geringere zweier Übel, aber immer noch übel. Angesichts all dessen ist Milch keine Lappalie. Der Milchwirt kann „seine“ Tiere mögen oder sogar lieben, das ändert trotzdem nichts an der systematischen Ausbeutung anderer Individuen.

Wer den Konsum eines Qualprodukts, wie tierische Milch es ist, aufgrund einer persönlichen Abneigung gegen diese Praktiken vermeidet, der vermisst nichts.  Wer mit einer positiven Einstellung pflanzliche Alternativen verfolgt, der „verzichtet“ auf nichts.

Andere Veganer sehen die Sache so, dass sie sehr gerne und bewusst auf tierische Produkte „verzichten“ (wie Autor, Klimaexperte und Biologe Andreas Grabolle). Hier hat jeder seine eigene Einstellung und Perspektive.

Alternativen zu Milch

  • Mandelmilch – gleich selber machen
  • Hafermilch – gleich selber machen
  • Hanfmilch 
  • Haselnussmilch (lässt sich machen wie Mandelmilch)
  • Reismilch 
  • Sojamilch
  • Bananenmilch (aus reifen Bananen und Wasser gemixt, je nach Belieben dick- oder dünnflüssig)

Alternativen zu Gelatine

Gelatine besteht aus dem Bindegewebe toter Individuen, v.a. der Spezies Schwein und Rind. Gelatine, Fischalbumin und Hühnereieiweiß werden leider oft zum Klären von Säften verwendet, weshalb viele Säfte und Weine nicht vegan sind (und eigentlich auch nicht einmal vegetarisch).

Alternativen beim Backen und Kochen:

  • Agar Agar (Probieren Sie „Agartine“ von RUF)
  • Pektin (gilt als vorbeugend bei Krebs)
  • Pfeilwurzelstärke

Vegane Lebensmittel stehen nicht-veganen in nichts nach. Es gibt bereits vegane Marshmallows, vegane Götterspeise, vegane Kaugummis, vegane Geleefrüchte und andere Dinge, die man sich vor ein paar Jahren nicht ohne Gelatine vorstellen konnte.

Alternativen zu Eiern

Eier sind das Menstruationsprodukt von Hühnern, egal ob befruchtet oder nicht. 

Jährlich werden Milliarden von männlichen Küken lebendig zerschreddert oder vergast, weil Menschen viele, billige Eier essen wollen. Wenn ein Huhn nicht mehr ausreichend Eier legt, wird sie aussortiert und umgebracht: sie endet als billiges Hühnerfleisch („Suppenhuhn“) oder im Tierfutter. 

Das ist in der Biohaltung leider nicht anders. In der Biohaltung sind lediglich die „Haltungs“- und Futterbedingungen weniger katastrophal, die Mordindustrie bleibt dieselbe.

Alternativen:

  • Veganer Ei-Ersatz (in der Regel Kartoffelstärke und Tapioka) z.B. „No Egg“ – sehr ergiebig! Perfekt zum Backen
  • Pfeilwurzelstärke (geschmacksneutral, sehr gut zum Backen und Kochen) 
  • Sojamehl (sehr gut zum Backen)
  • Gemahlene Leinsamen (sehr gut zum Backen)
  • „Seidentofu“ oder „Soft-Tofu“ (keine Seidenraupen involviert) z.B. für Mayonnaise und Remoulade
  • Soja-Yoghurt (beim Backen)
  • Bananenmus (beim Backen)
  • Apfelmus (beim Backen)
  • Erbsenprotein (in fertig kaufbaren Mayonnaisen und Remouladen)
  • „The Vegg“ (Produkt zum Nachahmen von Eigelb für French Toast, „Spiegelei“ etc.)
  • getrocknete Sojabohnen-Platten (für „Rührei„)
  • Fester Naturtofu für „Scrambled Tofu“ (schmeckt ähnlich wie Rührei, vor allem mit Zwiebeln oder Zwiebelpulver)

Noch mehr vegane Rezeptideen

Alternativen zu Honig

  • Löwenzahnsirup 
    – Die Alternative mit 1:1-Effekt. Unbedingt probieren, kann man auch selber machen.
  • Agavendicksaft bzw. -sirup
  • Zuckerrübensirup 
    – Gute Eisenquelle! Bindet den Teig beim Backen ganz wunderbar. Macht sich super in fettfreien Kuchen und Lebkuchen.
  • Ahornsirup
  • Dattelsirup

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