Die Informationen auf dieser Seite dienen der Unterhaltung und Information und ersetzen keine ärztliche Behandlung. Dieses Programm wende ich gerade selbst an, um meinen eigenen leaky gut zu heilen. Dabei wandle ich weitestgehend die Kur von Amy Myers in eine vegane Variante mit veganen Supplementen.
Ergänzt wird das Ganze mit Wissen vom medical medium Anthony William, da leaky gut und Hashimoto eng miteinander verknüpft sind / sein können. Gesundheit (oder auch Krankheit) beginnt ja bekanntlich im Darm.
Außerdem wird dieser Artikel fortlaufend ergänzt durch alles, was ich in Eigenerfahrung für mich herausgefunden habe. Kürbis-Suppe zum Beispiel.
Übernehme nichts von dieser Seite ohne vorher deinen Arzt zu fragen oder ohne unter ärztlicher Betreuung zu sein.
Was ist ein leaky gut? – Ein Darm, der „nicht mehr ganz dicht“ ist und durch den Nährstoffe unverdaut in den Blutkreislauf gelangen.
Gluten gilt als Hauptauslöser eines durchlässigen Darms. Dieser wiederum kann Autoimmunerkrankungen auslösen (wie auch Hashimoto). Toxine füttern die falschen Bakterien und machen die Bahn frei für Viren, die Autoimmunkrankheiten auslösen. Die Theorie: Indem man den Darm wiederaufbaut / saniert / heilt, kann man nicht nur sein Allgemeinbefinden steigern, sondern auch Autoimmunerkrankungen in die Remission bringen.
Wenn du diesbezüglich Fragen hast, frage deinen Arzt. Ansonsten iss einfach nur vernünftig und es geht dir bald besser! – Wie alles ist dies aber eine Frage der Konsequenz.
Leaky Gut (Durchlässiger Darm) – Vegane Selbsthilfe
1. 2-3 Tage fasten
Erlaubt sind:
- glutenfreie Gemüsebrühe
- Collagen (vegan)
Warum Gemüsebrühe und Collagen? Auf einigen Websites und in einigen Büchern, zum Beispiel bei der Ärztin Amy Myers, kannst du lesen, dass tierische „bone broth“ empfohlen wird, um leaky gut und somit auch Autoimmunkrankheiten zu heilen / in die Remission zu bringen.
Die eigentlichen Substanzen, die darin als toll erwähnt werden, sind 1. Gelatine und 2. Collagen, wobei das Tolle in der Gelatine eben das Collagen (Deutsch: Kollagen) ist. Kollagen könnte auch in der Hühnersuppe der Bestandteil sein, der die weißen Blutzellen während einer Erkältung verringert. Zumindest geht es immer wieder um Kollagen.
Am Rande mal ein Geheim-Tipp fürs Kochen, weil ich lieber esse als faste:
Ich persönlich finde, dass L-Glutamin wie die Haut von toten Hühnern schmeckt. Also nach Leiche. Wenn du ein bisschen Leichengeschmack in deinen glutenfreien Bratlingen willst, hau dir L-Glutamin in den Teig und alles wird gut 🙂
Auch ohne Fasten. Hoffentlich. … Na ja, vielleicht auch nicht!Ach ja, und Rote-Beete-Saft. Der hilft immer. In Bratlingen. Und auch sonst.
Fasten-Variante ohne Fasten:
Eine weniger hardcore Variante des Fastens ist das normale Weiteressen (aber glutenfrei und frei von Hülsenfrüchten) mit häufiger Einnahme von Flohsamenschalen. Dabei nimmt man geringe Mengen häufig ein, z.B. 1 Teelöffel auf 100 ml, gefolgt von 2 weiteren Gläsern Wasser – und das mehrfach am Tag (3-12 mal). Da man somit nur noch am Trinken ist und ziemlich gesättigt von den Flohsamenschalen sein wird, könnte man das Ganze noch kalorisch durch Traubensaft ergänzen.
2. 90 Tage lang keine Hülsenfrüchte & kein Gluten
Das ist natürlich erstmal eine große Veränderung.
Denn Seitan und Tofu, Sojasauce, Sojamilch, Sojajoghurt und diverse andere Sojamilchprodukte fallen somit weg.
Es geht darum, den Darm zunächst zu entlasten. Während dieser 90 Tage kann er sich heilen, vorausgesetzt, wir geben ihm das Material, das er zur Reparatur braucht.
Wer glaubt, dass er sich bereits nach 30 Tagen an Gluten und Hülsenfrüchte heranwagen darf, der kann das auch dann tun. Es geht darum, sich erstmal heilen zu lassen. Danach können Hülsenfrüchte wieder nach und nach in den Speiseplan integriert werden und man kann testen, ob man sie in geringen Dosen verträgt. Von Gluten rät einem so ziemlich jede Quelle ab – langfristig. Denn Gluten gilt als Hauptverursacher für leaky gut. Was dürfen wir während dieser Zeit essen:
- Smoothies aus Obst, Kräutern und Kokosnuss (Obst ist borderline-okay, muss individuell ausgetestet werden)
- Komplexe Kohlenhydrate aus Süßkartoffeln, Tapioka, Kokosnussmehl, Cassava
- Erdmandeln (laut Ärztin Amy Myers keine normalen Mandeln oder sonstigen Nüsse/Kerne) und Esskastanien
- Würzen mit Olivenpaste, Zitronensaft und Meersalz
- Süßen mit Äpfeln / zuckerfreiem Apfelmus, Bananenbrei, Stevia
3. starke Supplementierung mit L-Glutamin
L-Glutamin (Englisch: L-Glutamine) ist gut für das Immunsystem und den Verdauungstrakt.
Es wird von Bodybuildern zur schnelleren Muskelregeneration eingesetzt; genau das könnte der Darm als stark beanspruchtes Organ brauchen. Mittlerweile gibt es einige vegane Pulver und Kapseln. Myers empfiehlt 3-5 Gramm L-Glutamin am Tag.
Ich esse 10-15 Gramm am Tag. Seitdem schmerzt meine Operationsnarbe nicht mehr. (Kann natürlich auch an allen anderen Veränderungen liegen. … Aloe Vera Extrakt zum Beispiel.)
Wie gesagt, L-Glutamin schmeckt nach totem Huhn.
Hilft aber. Guter Baustein.
Pflanzlich stammt es zum Beispiel aus fermentiertem Mais.
Probier‘ es aus!
4. Besonders gut und gesund – davon so viel wie möglich konsumieren
- Brokkoli
- Sauerkraut (wichtig: milchsauer vergoren! Denn darum geht es hier. Nicht einfach in Weinessig eingelegt.)
- Blumenkohl
- Artischocke
- Kokosnuss in jeder Form
- roher Knoblauch
- rohe Zwiebeln
- rohen Lauch
- rohen Chicoree
- Gurken
… Du fragst dich: „Wie soll ich das alles essen ?! Und ROH?!!!!!“ ?
– Besorge dir einen Mixer oder guten Pürierstab aka Zauberstab. Dann hau dir so viele Zutaten wie möglich roh rein; stark püriert, als rohköstliche, grüne Sauce, die du auf Salate, gebackene Kartoffeln, Blumenkohl etc. gibst. Gib ein bisschen Bio-Olivenöl und/oder Nüsse und Kerne mit dazu. … Schmeckt super!
Highly classified top secret black op Geheim-Tipp: Kohlrabiblätter. Beste Zutat in grünen Saucen und Smoothies ever. Klingt höchst-seltsam, ist aber fast so lebensverändernend wie Banana Nice Cream. Stell dir vor, dir schmeckt Grünzeug auf einmal! … Ja, so ist das.
Noch ein Geheim-Tipp: Wenn du mal deine Bratlinge versalzt, bade sie einfach in ungesalzener, grüner Sauce. Schmeckt auch super.
5. Hiervon weniger konsumieren (oder gar nichts)
- Tomaten
- Kartoffeln
- Auberginen
- Kaffee
- Bier
- Alkohol generell
- Rauchen ist immer doof, weil es die Freisetzung freier Radikaler stimuliert
6. Die besten veganen Supplemente bei Leaky Gut (Durchlässigem Darm)
7. Weitere Tips
- Iss viel Fermentiertes. Sogar Wein kann in kleinen Mengen helfen! Fermentierte Nahrung „füttert“ die guten Bakterien in deinem Darm. Bei Sauerkraut musst du beachten, dass du ECHTES, FERMENTIERTES Sauerkraut kaufst, und nicht das, das einfach in Weißweinessig eingelegt wurde, dem man aber keine Zeit zum Fermentieren gelassen hat. Wähle immer Produkte, die möglichst natürlich sind oder fermentiere deine Nahrung selber.
- Zink, Selen und Vitamin C – großzügig supplementieren. Für dein Immunsystem! Beuge Entzündungen und Infekten vor.
- Ich haue mir mächtig viel L-Glutamin (10-15 Gramm pro Tag) in grüne Saucen. In pikanten Sachen schmeckt Glutamin ganz gut. Also rohes Grünzeug pürieren, würzen, Glutamin mit rein – auf Bratlinge oder Kartoffeln geben. Oder andicken mit Flohsamenschalen und als Dipp verwenden! Kohlrabiblätter, Radieschenblätter … schmeckt richtig lecker! Jetzt kannst du locker einen halben Brokkoli pro Tag wegspachteln.
- Flohsamenschalen helfen dir bei der Darmperistaltik und fördern die guten Bakterien in deinem Darm. Sie sind angenehm mild-nussig bis neutral im Geschmack und auch eine tolle Beigabe für vegane Saucen, Käse-Alternativen … Sie dicken Smoothies und Saucen an und sind einfach super.
Für die Darmsanierung gibst du einfach 1 Teelöffel Flohsahmenschalen in ein Glas Wasser (ca 300 ml) und lässt es 2-5 Minuten stehen. Je länger du es stehen lässt, desto schleimiger und dickflüssiger wird das Ganze. Dieser Schleim sättigt, beruhigt den Magen, reinigt den Darm und hilft deinem Wohlbefinden. Trinke dies 3-X mal am Tag (so oft du kannst) und es geht dir schnell besser. Trinke am besten auch immer wieder Wasser hinterher. Denn diese kleinen Samen quellen mächtig auf!
- Als generelle Faustregel gilt, dass dein Essen umso besser ist, je weniger stark industriell es verarbeitet wurde. Vermeide oder reduziere daher Weizenprodukte (Gluten, Seitan), Sojaprodukte (Tofu, Sojamilch, Sojajoghurt etc.), Maisprodukte und Rapsöl. (Abgesehen von L-Glutamin aus fermentiertem Mais, zum Beispiel.)
- Pflanzenöle und -Fette: Bio-Kokosöl (für erhitzte Speisen) und kaltgepresstem, Bio-Olivenöl (für kalte Speisen). Walnussöl, Sesamöl und andere Nussöle sind auch in Ordnung (alle eher kalt verwenden). Verwende generell lieber sehr wenig Öl, dafür aber hochwertiges.
- Pürierte Kürbis-Suppe mit Karotten, Ingwer, Kurkuma und Pfeffer. Falls du Bauchschmerzen hast, lässt du die scharfen Gewürze ein paar Tage weg. Kurkuma kannst du eigentlich immer konsumieren. Es wirkt aber besser, wenn du Pfeffer hinzugibst. Dann entfaltet es seine Heilkräfte vollständiger.
- Kurkuma in jeder Form. In pikanten Gerichten oder als „Goldene Milch“. Hier hast du ein Rezept!