„Kann meine Katze vegan sein?“

Es IST möglich, eine Katze vegan und vollwertig zu ernähren. 

Vegane Katzenernährung wird bislang selten praktiziert und daher von nicht-informierten Menschen als unnatürlich abgetan und nicht weiter beachtet. 

Dies liegt im Wesentlichen an den folgenden Punkten:

  • Sozialer Druck. Um eine Katze vegan zu ernähren und für diese Ernährungsform argumentieren zu können braucht man mehr Wissen und Nerven als bei der Ernährung von Hunden und Menschen.Viele Menschen stehen der veganen Hundeernährung bereits skeptisch gegenüber, obwohl diese bereits sehr gut möglich ist und häufig sogar einige Vorteile gegenüber konventioneller Ernährung mit Fleisch bietet.Dies kann auch bei Katzen der Fall sein, wird aber von unaufgeklärten Menschen noch vehementer abgelehnt als die vegane Hundeernährung.
    Siehe Karnismus
  • Hunde ja, aber Katzen? Für Katzen sind Taurin und Arachidonsäure essentiell.  Sie profitieren außerdem von (L-)Carnitin, während manche Hunde von diesen Substanzen, vor allem Taurin, profitieren, doch keine dieser Substanzen gilt als essentiell für Hunde.  Es gilt daher als unkomplizierter, Hunde vegan und gesund zu ernähren. Daraus schließen viele Menschen, dass dies bei Katzen nicht möglich wäre.Tatsache ist, dass Arachidonsäure aus der Norwegischen Alge gewonnen werden kann und Taurin und (L-)Carnitin in veganen Verfahren chemisch synthetisiert werden können. Taurin wird bereits seit 1920 industriell durch chemische Synthese gewonnen, da die Extraktion aus tierischem Gewebe (vor allem Gehirn, Organgewebe, Augäpfeln) weniger effektiv ist.Auch in handelsüblichem, „fleisch“-haltigem Futter muss bzw. sollte Taurin eigentlich zugefügt werden, um eine Mangelernährung zu vermeiden. Ein Taurinmangel äußert sich vor allem in Augen-, Herz- und Immunproblemen.
     
  • Katzen sind in der Regel wählerischer als Hunde. Während Hunde in der Regel ohne Probleme auf mindestens ein veganes Futter umgestellt werden können, kommt es bei Katzen manchmal vor, dass diese erstmal komisch gucken, bevor sie ein neues Futter aktzeptieren.Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob das Futter vegan ist oder nicht. Katzenvormunde haben häufig Angst, ihr Schützling würde tagelang hungern und geben bei einer Futterumstellung – egal welcher Art – zu früh auf. In diesem Fall muss bedacht werden, dass Katzen oft jahrelang von einem bestimmten Futter abhängig waren und eine allmähliche Umstellung manchmal die einzig mögliche ist.
     
  • Nährstoffe: Menschen differenzieren nicht zwischen nützlichen und schädlichen Zusatzstoffen. Eine gesunde Ernährung hängt nicht von einem bestimmten Futtermittel, sondern dem Vorhandensein aller benötigten Nährstoffe ab. 
    Wenn eine Katze vegan ernährt wird, ihr Hauptfutter auf hochwertigen, pflanzlichen Zutaten basiert und durch für die Katze essentielle Stoffe ergänzt wird, so ist dieses Futter nährstoffmäßig komplett.
     
  • Aufwand: Eine Katze vegan zu ernähren ist bislang mit mehr Aufwand und – bei Nassfutter – mit höheren Kosten verbunden. Dies liegt zum einen daran, dass es nur wenige vegane Katzenfuttermarken auf dem Markt gibt; diese sind in der Regel nur in veganen Läden und Versandhäusen erhältlich. Fleischaltiges Futter bzw. Metzgereien gibt es an jeder Ecke.Vor allem aber ist es vielen Menschen bereits zu viel Arbeit, sich über die Möglichkeit, eine Katze vegan zu ernähren, zu informieren.

Nicht-informierte Tierärzte erleichtern die Situation auch nicht gerade. Manche Menschen schrecken vor den Kosten zurück; eine Katze vegan und mit veganem Nassfutter zu ernähren sei einfach zu teuer. Es ist allerdings möglich, vor allem beim Nassfutter viel Geld zu sparen, indem man es mithilfe des Nährstoffpräparats „VegeCat“ selber zubereitet. 

Aas und Zucker – ebenfalls unnatürlich

Ist vegane Katzenernährung „unnatürlich“? Das Wort „natürlich“ wird sehr beliebig verwendet. Natürlich ist keine Art der „Heimtierhaltung“ natürlich, sondern allzu menschlich. Andere Ernährungsformen durch den Menschen sind bei näherer Betrachtung nicht natürlicher als die vegane.Viele Halter, die konventionell füttern, achten weder auf Tauringehalt des Futters noch auf den sauren Urin der Katze. 

Herz-, Immun- und Harntraktprobleme sind bei konventionell ernährten Katzen daher keine Seltenheit.Eine „natürliche“ Ernährung würde aus kleinen Vögeln und Mäusen bestehen – und nicht aus dem Fleisch anderer domestizierter Tiere, die eine frei lebende Katze niemals essen würde. Außerdem sind Katzen natürlicherweise keine Aasfresser. Eine Katzenernährung durch den Menschen, egal ob mit oder ohne Fleisch, roh oder aus der Dose, ist somit weder natürlich noch artgerecht.

A Cat Accepts a Lick from a Cow at a Dairy Farm in Massachusetts 
A Cat Accepts a Lick from a Cow at a Dairy Farm in Massachusetts

Der Katzenvormund steht im Wesentlichen vor 2 Entscheidungen: 

  1. vertraut er Futterherstellern, erwirbt ihr fleischhaltiges Futter, weil dies als natürlich gilt und nimmt den Tod anderer Tiere in Kauf – oder 
  2. übernimmt er Eigenverantwortung und informiert sich über die fortschrittliche Alternative der veganen Ernährung.

Konventionelles Futter enthält sehr häufig Zucker, da Katzen Süßes mögen und gesüßtes Futter besser akzeptieren. Hersteller argumentieren, dass ihr Futter nur geringe Mengen Zucker enthalten würde, die nicht schlimm seien. Katzen werden aber nicht nur schnell süchtig nach dem Zucker in angeblich „geringen“ Mengen, sondern leiden auch eher an Gebissproblemen, Diabetes und/oder Überfettung. Nicht zuletzt sind sie häufig süchtig nach dem Futter und lassen sich vor allem in vorangeschrittenem Alter ungern an ein anderes gewöhnen, was natürlich im Interesse der Hersteller ist.

Fazit:

Ja, es ist möglich, Katzen vegan zu ernähren und diese dabei bis ins hohe Alter fit und gesund zu halten. Veganes Katzenfutter muss folgende Eigenschaften haben:

  • Taurin und Arachidonsäure müssen enthalten sein.
  • (L-)Carnitin sollte enthalten sein.
  • Das Futter muss magnesium-arm sein.

Auf sauren Urin muss geachtet werden. Dies kann mithilfe von bestimmten Nahrungsmitteln, vor allem einer eigens für Katzen und Hunde entwickelten Nährhefe namens „VegeYeast“ erreicht werden.

Sie erhalten VegeYeast im veganen Versandhandel. Katzen lieben diese Hefe. Jedes Futter, selbstgemacht oder gekauft, wird damit wesentlich besser akzeptiert und für die Katze durch B-Vitamine und Säuerung des Urins aufgewertet.

Da VegeYeast in Deutschland nicht immer leicht zu beziehen ist, kann man sich auch auf vegane Alleinfuttermittel verlassen.