Leben

Methan & der “Klimaschwindel”

Ein paar Worte zu Methan, dem “Klimaschwindel” und der Tatsache, dass Menschen “ihre” Kühe nicht zählen können.

Sowohl unter Veganern im Besonderen als auch unter Menschen im Allgemeinen gehen die Annahmen, Meinungen und Mutmaßungen über den Beitrag der Tieragrarindustrie am beschleunigten Klimawandel stark auseinander.

vegane-inspiration.com vertritt folgende Ansicht: Klimawandel und auch Klimaerwärmung sind zyklisch-bedingte, “normale” Erscheinungen, die aus den Wechselwirkungen zwischen Sonne und Erde hervorgehen.

Allerdings ist die rasante, zerstörerische Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte menschengemacht.

Zu je nach Quelle unterschiedlichen Anteilen spielen die Emissionen aus diversen Industrien – und darunter auch die Tieragrarindustrie, die sich hier allerdings gerne ausschließt – und dem Transportwesen eine Rolle.

Diese durch den Menschen beschleunigte Klimaerwärmung wird sich in den folgenden Jahrzehnten noch sehr drastisch auswirken, sofern keine globale Änderung der menschlichen Lebensweise vollzogen wird. Erscheinungen wie Flut- und Dürrekatastrophen werden häufiger und/oder extremer werden.

Diese logische Schlussfolgerung – die Verschlimmerung eines natürlich auftretenden Phänomens – wird von den meisten Medien nicht gemacht. Es ist entweder die Schuld “der Industrie”, des Menschen – oder ein völlig natürlicher Prozess, aber selten und logischerweise beides.

Wir wollen hier auf unterschiedliche Quellen, die sich über Methan und die globale Anzahl von Kühen äußern, eingehen.

Die (nicht-vegan-spezifische) Seite “How Stuff Works” sagt, es gäbe 1.5 Milliarden Kühe global und diese würden 14 % zur Klimaerwärmung beitragen.

“The world’s 1.5 billion cows and billions of other grazing animals emit dozens of polluting gases, including lots of methane. Two-thirds of all ammonia comes from cows.”

Quelle: http://science.howstuffworks.com/environmental/life/zoology/mammals/methane-cow.htm

Bitte beachten Sie: 
How Stuff Works beziehen sich nicht auf das World Watch Institute 
[ http://www.worldwatch.org/node/6294 ], das an dieser Stelle meist zitiert wird, sondern auf die Online-Ausgabe der Times, leider ohne genaue Verlinkung.

Wie viele Kühe gibt es global überhaupt?

Starke Unterschiede in der Anzahl der Kühe, die global existieren, führen zu großen Differenzen in der Zahl der Methanemissionen. Manche Organisationen schätzen die globale Anzahl der Kühe auf 250 Millionen, andere geben 1,5 Milliarden an.

Ein Beispiel für die Zahl 250 Millionen lieferte bislang die Organisation “Compassion in World Farming”: http://www.ciwf.org.uk/farm_animals/cows/dairy_cows/default.aspx

Mutmaßung: Derartige Beliebigkeiten können zu den stark unterschiedlichen Schlussfolgerungen von 14 – 50 % Anteil an der Klimaerwärmung durch Viehzucht führen.

Tatsache: How Stuff Works gibt die hohe Zahl von 1.5 Milliarden Kühen (und zwar nicht “inklusive” weiteren Wiederkäuern) an und kommt trotzdem nur auf den “bescheidenen” Anteil von 14 % aller Treibhausgasemissionen, der verglichen mit anderen Publikationen eher gering ausfällt.

Aber immerhin: 14 % sind weder besonders viel noch besonders wenig, vor allem, wenn man bedenkt, dass Methan 23 mal aggressiver als CO2 ist.

Wir fragen uns:

Wie lässt sich angesichts der vielen Kühe (ja nach Quelle 250 Millionen bis 1,5 Milliarden) und der Tatsache, dass Methan 23 mal aggressiver ist als CO2, eine Mitschuld von mindestens 14 % an der beschleunigten Klimaerwärmung durch die Tieragrarindustrie leugnen?

Eine Antwort finden wir bei Greenpeace:

“Koch Industries has become a financial kingpin of climate science denial and clean energy opposition. (…) From 2005 to 2008, ExxonMobil spent $8.9 million while the Koch Industries-controlled foundations contributed $24.9 million in funding to organizations of the ‘climate denial machine’.”

Quelle: http://www.greenpeace.org/usa/en/media-center/reports/koch-industries-secretly-fund/

Einzelpersonen helfen kräftig mit, diese Tatsachen zu leugnen.

Auf Wikipedia existiert zum Beispiel eine Kritik am Bericht “Livestock’s Long Shadow” der United Nations, die als Kritik von Seiten der Fleischindustrie (“Meat industry”) aufgeführt wird. 
Siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Livestock%27s_Long_Shadow

Diese Kritik ist irreführender Unsinn, da sie sich nur auf CO2 bezieht. Das Problem, das die Zucht von Wiederkäuern verursacht, ist aber bekannterweise Methan, was in “Livestock’s Long Shadow” durchaus berücksichtigt wurde.

Hier finden Sie Livestock’s Long Shadow:
http://www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM

Tatsache ist, dass Methan zwar kurzlebig ist, aber zum langlebigen CO2 oxidiert und bei einem Überschuss (den Menschen seit Jahren produzieren) in der Atmosphäre bleibt ohne abgebaut zu werden. Je wärmer es wird, desto schlechter können Pflanzen CO2 absorbieren. Auf diese Art werden die Atmung der Erde als Makroorganismus sowie ihr klimatisches Gleichgewicht nachhaltig zerstört.

Erneuerbare Energien und ein sauberes Transportwesen brauchen laut Schätzungen von Dr. Robert Goodland vom World Watch Institute mindestens noch 20 Jahre um sich durchzusetzen, vorausgesetzt sie werden staatlich gefördert.

Was jeder einzelne Mensch ändern kann, ist der eigene Konsum und Ressourcenverbrauch.

Zur Lösung des Problems mit dem Schwindel:

  • Denken Sie mit. 
  • Glauben Sie nicht unreflektiert alles, was irgendwo steht. 
  • Vergleichen Sie unterschiedliche, internationale Quellen miteinander.
  • Fragen Sie Organisationen nach der Herkunft ihrer Zahlen. 
  • Jeder kann sich mal irren oder schlecht recherchieren, aber manche Medien verbreiten gezielt Fehlinformationen und geben viel Geld dafür aus, um Konsumenten zu täuschen. 
  • Denken und handeln Sie eigenständig.

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