Gesunde Fette für Hunde und Katzen kommen natürlich und ausreichend auch pflanzlich vor.
Anmerkung im Januar 2014:
Dieser Artikel ist bereits über 2 Jahre alt (Stand 2014). Mittlerweile halte ich es für sinnvoll, Arachidonsäure nach Möglichkeit ebenfalls für Hunde zu ergänzen, wenn möglich. Vegedog ist eine gute Quelle dafür. In jedem Fall sollten Sie sich über Carnitin und Taurin für Hunde und Katzen informieren, auf dieser Seite und anderswo. Die Ergänzung des Futters mit Taurin und Carnitin sollte Standard sein, um Herzkrankheiten vorzubeugen.
Fette oder Lipide bestehen aus sie zusammensetzenden Fettsäuren. Fettsäuren können aus tierischen oder pflanzlichen Quellen bezogen werden.
Tierische Fette bestehen größtenteils aus gesättigten Fettsäuren, während pflanzliche für gewöhnlich einfach oder mehrfach ungesättigt sind.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren gelten für Menschen ohne Zweifel als die gesündesten. Interessant ist, dass sie auch für Hunde und Katzen als gesundheitsfördernd gelten.
Die für Katzen essentielle Fettsäure Arachidonsäure (siehe unten) ist vierfach ungesättigt.
Gesunde Fette werden als Energiequelle und für die Förderung von Wachstum, gesunder Haut und Hormonsystem benötigt. Auch bei der Herzgesundheit spielen sie eine wichtige Rolle.
Für Hunde essentielle Fette
Hunde haben einen Bedarf an einer bestimmten Art von Fettsäure, die Linolsäure (auch bekannt als Omega-6-Fettsäure) genannt wird.
Sie können alle benötigten Fettsäuren außer dieser Linolsäure in ihrem Körper biosynthetisieren, weshalb sie in der Ernährung benötigt wird.
Färberdistelöl (das Öl des Wilden Safrans), Sonnenblumenöl und Mais(keim)öl sind reich an Linolsäure und daher großartige, gesunde Fette in der (veganen) Hundeernährung.
Linolensäure (oder Omega-3-Fettsäuren) werden laut mancher Quellen, die Hundeernährung behandeln, auch als essentiell betrachtet (Hand, Thatcher, Remillard & Roudebush).
Sojabohnen enthalten sowohl Linolsäure als auch Linolensäure und können so eine gute Zutat in der Hundeernährung sein. Nachtkerzenöl ist ebenfalls eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren.
Für Katzen essentielle Fette
Für Katzen gilt dasselbe wie für Hunde (siehe oben), allerdings kommt noch eine wichtige Fettsäure hinzu, die für Hunde nicht essentiell ist, für Katzen aber schon.
Es handelt sich hierbei um Arachidonsäure.
Arachidonsäure ist eine 4-fach-ungesättigte Fettsäure und kommt auf natürliche Weise neben tierlichen Bestandteilen auch in der Norwegischen Alge vor, aus der sie sich durch ein patentiertes chemisches Verfahren isolieren lässt.
Daher erleiden Katzen, die vegan ernährt werden und deren Futter Arachidonat (das Salz der Säure, das mit Wasser wieder zu Arachidonsäure reagiert) oder Arachidonsäure enthält, keinen Mangel an Arachidonsäure.
Gesunde Fette:
Ein wichtiger Unterschied zwischen veganer Hunde und Katzenernährung
Während Hunde einfach nur genug Linolsäure im Futter haben müssen, was bei veganer Ernährung sehr einfach zu bewerkstelligen ist, müssen Katzen Arachidonat oder Arachidonsäure ins Futter hinzugefügt bekommen.
(Dies ist z.B. bei VegeCat und Futtermitteln, die mithilfe von ausreichend VegeCat zubereitet wurden, der Fall.
Sogar VegeDog enthält eine Quelle für Arachidonsäure, obwohl es nur für Katzen essentiell wäre. Daher betone ich immer wieder, wie gut sowohl VegeCat als auch VegeDog zusammengesetzt sind, und dass man bei der Eigenherstellung von veganem Futter unbedingt auf diese Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen sollte.)
Interessant ist auch:
Linolsäure und Arachidonsäure sind miteinander verwandt. Linolsäure, die in pflanzlichen Ölen reichlich vorhanden ist, liefert Bausteine für die Biosynthese von Arachidonsäure.
Bei der Katze bringt es aber leider nichts, Färberdistelöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Nachtkerzenöl ins Futter zu geben.
Die Zugabe von Arachidonsäure ist daher für Katzen – nicht aber für Hunde – essentiell.
Wie kommt es, dass die Katze keine Arachidonsäure
biosynthetisieren kann ?
Für alle Wirbeltiere ist Linolsäure essentiell. Daraus können die meisten Tiere durch Desaturierung und Kettenverlängerung längerkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren bilden.
Die Katze hat hierbei eine Sonderstellung, weil ihr das Enzym δ-6-Desaturase fehlt und ein anderes Enzym, die δ-5-Desaturase, nur wenig aktiv ist.
Für Katzen ist also neben der Linolsäure mit Sicherheit Arachidonsäure und wahrscheinlich auch die γ-Linolensäure essentiell. Da Arachidonsäure aus der norwegischen Alge isoliert werden kann und γ-Linolensäure reichlich in Nachtkerzenöl und Hanföl vorkommt, ist gesunde vegane Katzenernährung in Bezug auf essentielle Fettsäuren (und auch sonst) möglich.
Riskieren Sie bitte nichts und füttern Sie Ihrer Katze vegane Futtermittel, die am besten sowohl Taurin als auch Carnitin und Arachidonsäure bzw. Arachidonat enthalten.
Gesunde Fette kommen bekannterweise vor allem pflanzlich vor.
Nachtkerzenöl stellt mit einem 10%igen Anteil von γ-Linolensäure eine exzellente Quelle für diese Säure dar, die vermutlich ebenfalls essentiell für Katzen, zumindest aber sehr gesundheitsfördernd ist.
(Nutz-)Hanföl hat einen Anteil von 3% γ-Linolensäure und ist ebenfalls geeignet.
Im Zweifel über das Vorhandensein von Arachidonsäure fragen Sie den Hersteller oder stellen rezeptgetreues veganes Katzenfutter mithilfe von VegeCat her.
Besonders wichtig sind für Katzen das Abbauprodukt Taurin und die 4-fach-ungesättigte Fettsäure namens Arachidonsäure. Ein Zusatz an Carnitin gilt bei Katzen auch als vorteilhaft.
Auf diese 3 Bestandteile sollte man bei veganem Katzenfutter achten, mindestens aber auf Taurin und Arachidonat, allermindestens auf Taurin und viel Linolsäure.
Das beste vegane Katzenfutter enthält sowohl Taurin und Arachidonat, als auch Carnitin.
Quellen für dieses Wissen:
Die Ernährung der Katze, Skript für Studierende der Veterinärmedizin an der Universität Zürich, Prof. Dr. M. Wanner, Institut für Tierernährung, Stand Sommersemester 2004;
Vegetarische Hunde- und Katzenernährung, James Peden.